Abteil 2

Fia hatte die ganze Zeit nur zugehört. Aber nun, da Roxi endlich gekommen ist, atmete sie auf. Sie hatte sich ziemlich ausgeschlossen bei dem Gespräch gefühlt. "Wo warst du?", fragte sie dann sofort ihre Freundin.

"Genau, wo warst du?", fragte Lily und grinste Roxi an.
"Joel wollte noch mit dir reden."

Roxanne brachte kein Grinsen zustande, schon garnicht, als Lily anfing von Joel zu reden.
"Ein Stammkunde von meinem Vater. Oder soll ich besser sagen ein Fan, wollte sich unbedingt mit mir über die neusten Artikel unterhalten", antwortete sie trocken.

"Oh.", sagte Fia nur. "Du scheinst über irgendetwas nicht wirklich erfreut zu sein.", meinte sie dann, als sie versuchte den Ton ihrer Freundin zu deuten.

"Achso.", meinte Lily nur, fixierte Roxi aber weiterhin.

"Ne, ich hab kein Bock mit ihr zu reden!" ,sagte Joel beleidigt und guckte aus dem Fenster.

"Joel!", zischte Lily warnend.
"Du willst doch nicht Schuld sein, wenn meine schlechte Laune sich noch mehr verschlechtert, oder?", fragte sie und sah ihn grimmig an-

"Könntet ihr vielleicht aufhören zu streiten? Da bekomme ich eine schlechte Laune. Und das ist nie wirklich gut.", meinte Fia. Sie hatte es eher scherzhaft gemeint, aber trotzdem mochte sie es nicht wirklich.

"Ach stellt euch doch nicht so an. " ,murmelte Joel genervt.

Roxanne kaute verbissen auf ihrer Unterlippe herum.
Auch ihre Laune war nicht gerade blendend und das konnte man nur zu gut an ihrer Miene sehen.
Sie sagte keinen Ton, auch nicht, als Zsofia sie fragte, was denn Heute nur mit ihr los sei.

Fia stand auf und setzte sich neben Roxi. "Warum bist du denn so still?", fragte sie ihre Freundin. Sie überlegte sich, ob sie ihre Freundin vielleicht irgendwie aufmuntern konnte.

Roxi sah Zsofia schräg von der Seite her an.
Sie konnte ja nichts für ihre schlechte Laune, und Roxanne wollte diese bestimmt nicht an ihr auslassen.
"Ach nur so", brummelte sie schliesslich.

Fia lächelte. Sie schickte ihre Eule wieder zu ihrem Käfig. Dann verwandelte sie sich in einen Wolf. Sie leckte an Roxi´s Hand und legte sich zu ihren Füßen. Sie hoffte, dass das helfen würde.

Plötzlich wurde Roxis Hand von einer komischen Zunge abgeschleckt.
Als sie auf den Boden sah, entdeckte sie einen weissen Wolf, der dort sas und sie treuherzig anschaute.
"Lass das bitte", sagte sie, konnte sich ein Grinsen jedoch nicht verkneifen.

Fia verwandelte sich wieder zurück. Sie fing an zu lachen. "Na also, jetzt geht es dir wieder besser." Sie setzte sich wieder neben Roxi und legte ihren Arm um ihre Schulter.

Roxanne wischte die Hand, wo Zsofia sie abgeschleckt hatte an ihrem Short ab.
"Hm", machte sie nicht ganz überzeugt aber doch schon besser gelaunt als vorher.

Fia lachte weiter. "Na, wenn deine Laune nicht besser ist, meine ist es auf jeden Fall.", meinte sie dann gut gelaunt. Sie ging dann zum Fenster, um zu sehen wie viele noch auf dem Bahnsteig waren. Plötzlich sah sie ihre Eltern. Sie hörte auf zu lachen und setzte sich dann wieder neben Roxi.

"Was ist los?", fragte Roxi, als sie den umschwung von Fias Miene bemerkte.

"Meine Eltern. Das heißt, mein Bruder ist auch da. Sie wollten erst später kommen, damit er nicht zu lange auf die Abfahrt warten müssen.", meinte Fia. Sie blickte in den Gang und schaute, ob sie ihren Bruder sah. Doch sie entdeckte ihn nicht. Also atmete Fia auf.

"Achso", sagte Roxi, die die Feindschaft der Zwillinge schon zur Genüge kannte.

"Ja. Aber ich denke nicht an ihn. Ich genieße die Fahrt, und damit ist es zu Ende.", sagte sie und setzte sich wieder. Sie atmete ein paar mal tief durch und schloss die Augen.

"Das ist die richtige Einstellung", erwiederte die Weasley grinsend.

Fia grinste. "Genau. Es ist eigentlich auch irgendwie nervig mit seiner Familie nur Streitereien zu haben. Dann bekommt man auch nichts zum Geburtstag.", sagte sie dann scherzhaft. Es war für sie schon am Anfang schwer gewesen, nicht mehr von ihren Eltern beachtet zu werden.

"Keine Geschenke?" ,fragte Joel verblüfft.

Fia nickte. "Bis ich nach Hogwarts gekommen bin, habe ich Geschenke bekommen und mein Bruder nicht. Jetzt ist es genau umgekehrt.", meinte sie dann schnell. Doch sie wollte nicht in Erinnerungen schwelgen.